- Kretinismus
- Kre|ti|nịs|mus 〈m.; -; unz.; Med.〉 angeborener Rückstand der geistigen Entwicklung mit körperlicher Missbildung
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Kre|ti|nịs|mus, der; - (Med.):mit körperlichen Fehlbildungen verbundener hochgradiger geistiger Defekt.* * *
Kretinịsmus[zu französisch crétin »Schwachsinniger«, in der Mundart des Wallis für altfranzösisch crestien, eigentlich »(armer) Christenmensch«, von lateinisch christianus] der, -, Bezeichnung für angeborene Entwicklungsstörungen, die durch einen Schilddrüsenhormonmangel hervorgerufen werden. Dieser kann durch eine Schilddrüsenunterfunktion der Mutter (z. B. infolge ausgeprägten Jodmangels) oder durch kindliche Schilddrüsen- oder Jodverwertungsstörungen hervorgerufen werden. Es kommt bereits in den ersten Lebensmonaten zu einer verzögerten körperlichen und geistigen Entwicklung mit deutlicher Intelligenzminderung. Häufige Symptome sind trockene Haut, flache Nase, dicke Zunge, kurze Finger, Minderwuchs sowie Schwerhörigkeit oder Taubheit. Eine einfache und schnelle Diagnose ist durch Bestimmung des Schilddrüsenhormons Thyreotropin bei Neugeborenen möglich. Eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen verhindert zumindest weitere Schäden nach der Geburt. Ein Kretinismus kann endemisch in Gebieten mit Jodmangel sowie sporadisch auftreten.* * *
Universal-Lexikon. 2012.